Die letzten zwei Jahre haben uns arg strapaziert. Corona hat vieles von uns abverlangt. Wir haben uns zeitlich und räumlich von unseren Familien, Freunden, Bekannten und Arbeitskollegen distanziert. Hinzu kamen vielleicht finanzielle Sorgen oder Ängste. Und manch einer/einem kommt es vor wie eine Never-Ending-Story.
Und jetzt: ein neuer Schlag, Krieg in der Ukraine, Krieg in Europa, nur 1000 km von Berlin entfernt.
Ich bemerke bei mir selbst eine diffuse Angst, eine Ohnmacht, das Gefühl nicht die Kontrolle zu haben, das Gefühl ausgeliefert zu sein. Ich habe keinerlei Erklärungsmuster um nachvollziehen, warum ein Mensch es als notwendig erachtet einen Krieg zu beginnen.
Was mache ich in der jetzigen Situation:
Akzeptanz. Ich akzeptiere die neue Situation. Das heißt nicht, dass ich diese billige oder gar gut finde.Um es klar zu sagen: Ich finde Putins Verhalten in höchstem Maße menschenverachtend.
Aber es gibt leider keinen Reset-Knopf auf den wir drücken können um den vorherigen Zustand wieder herzustellen. Dieses Verständnis und durch das Akzteptieren der neuen Situation endet für mich das ständige Gedankenkreisen um das Warum und mein Nichtverstehen des Geschehens. Und es gibt mir damit die Kapazitäten und die Energie anders zu agieren.
Ich verdränge meine Ängste und Gefühle nicht. Aber ich mache einen Abgleich mit den Tatsachen. Entspricht meine Angst der tatsächlichen Situation? Damit verhindere ich, dass ich mich in etwas hineinsteigere. Und wenn es zu viel würde, spräche ich mit anderen Menschen darüber. Mit solchen, die einen realistischen Blick auf die Situation haben und stabilisierend wirken.
Ich reduziere meinen Nachrichtenkonsum. Das ständige Suchen nach neuesten Nachrichten steigert meine Fokussierung auf die Situation und raubt mir Zeit und Energie.
Ich mache mir bewusst, was ich schon für Probleme und Situationen überwunden und gemeistert habe. Dies ist der Blick auf meine Ressourcen, meine Stärken.
Ich mache mir auch bewusst, was die alte Dame Europa in den letzten Jahrzehnten schon alles erlebt und überwunden hat. Und all das kann die Zuversicht erhöhen, dass auch diese Krise zu Ende geht.
Und zum Schluss: Ich achte darauf, dass die schönen Seiten in meinem Leben nicht zu kurz kommen. Ich brauche das Gute, das Schöne um mit dem Schlechten fertig zu werden.
Falls Sie Hilfe benötigen in akuten seelischen und psychiatrischen Notsituationen finden Sie Hilfe auf meiner Link-Seite.